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Welches RDKS hat der VW Golf 8 verbaut?

WAS IST EIGENTLICH DAS RDKS?

Eine Lebensversicherung! Denn ein zu geringer Luftdruck kann zu Unfällen führen. Die Reifendruckkontrollsysteme (RDKS, RDK, RDC oder TPMS) überwachen den Reifendruck. Seit 2014 müssen laut ECE-R 64 alle Neuwagen mit einem Reifendruck-Kontrollsystem ausgerüstet werden. Trotzdem gibt es unterschiedliche Systeme und gerade bei der Umrüstung von Felgen und Reifen stellt man sich schnell die Frage:

Welches RDKS ist eigentlich in meinem Fahrzeug verbaut?

WELCHES RDKS IST BEIM VW GOLF 8 VERBAUT?

Ein direktes oder ein indirektes RDKS? Ein aktives oder ein passives RDKS? Wir haben natürlich die Antwort! Die Reifenkontrollanzeige vom VW Golf 8 vergleicht mit Hilfe der ABS-Sensoren die Raddrehzahlen und somit den Abrollumfang der einzelnen Räder. Wir sprechen hier über ein indirektes System, ein direktes RDKS über aktive Luftdrucksensoren in den Rädern gibt es beim VW Golf 8 auch gegen Aufpreis nicht. Hier startet Volkswagen erst ab der VW Passat Fahrzeugklasse aufwärts.

DOCH WIE FUNKTIONIERT DIE REIFENKONTROLLANZEIGE BEIM VW GOLF 8?

Bei einer Veränderung des Abrollumfangs eines Rades, welche z.b. durch einen zu geringen Reifenfülldruck entsteht, wird dieses angezeigt. Der Fahrer wird also gewarnt. Das passiert übrigens auch wenn der Reifen Strukturschäden aufweist, das Fahrzeug ggf. einseitig belastet wird oder beim Anhängerbetrieb die Räder der Hinterachse zu stark beladen werden. Auch bei der Fahrt mit einem Notrad, mit falschen Reifengrößen oder Schneeketten wird das System eine Warnung ausgeben. 

Nach einem Radwechsel oder nach der korrekten Befüllung der Reifen mit Luft muss die Reifenkontrollanzeige eingestellt werden. Dazu drückt man beim VW Golf einfach bei eingeschalteter Zündung die Taste für die Reifenkontrollanzeige und wartet auf den Bestätigungston. Wer die Räder stark belastet, sollte den Luftdruck erhöhen. Idealerweise macht man dieses bei einer beladenen Fahrt in den Urlaub oder bei einem Anhängerbetrieb. Auf einem Aufkleber in der Tankklappe findet man den richtigen Luftdruck sowie den Luftdruck bei starker Belastung.

Wenn die Reifenkontrollanzeige leuchtet, ist der Reifenfülldruck eines Rades erheblich geringer als der „eingestellte Luftdruck“. In dem Fall sollte man schnelle Lenk- oder starke Bremsmanöver vermeiden und die Reifen schnellstmöglich kontrollieren. Ein Reifen der mit zuwenig Druck fährt, wird bei höheren Geschwindigkeiten mehr Walkarbeit leisten und sich dadurch sehr stark erwärmen. Dieses erhöht nicht nur die Abnutzung, sondern minimiert auch die Fahrstabilität. Aus dem Grund empfehlen wir auch mindestens einmal in Monat die Reifen zu kontrollieren, den Luftdruck zu checken und sich auch das Profil anzuschauen. Die Reifenkontrollanzeige kann zwar erkennen, ob ein Reifen an Luft verloren hat, aber nicht wie stark die Reifen bereits abgenutzt sind. 

Auch wenn das passive RDKS günstiger ist, da keine weiteren Sensoren verbaut werden, benötigt das indirekt arbeitendes RDKS mehr Zeit als ein direkt messendes System um einen Druckverlust festzustellen. Auch in Sachen Genauigkeit sind die direkten Systeme dem passiven System überlegen.

WIE SIEHT ES AUS IM WINTER? RDKS UND WINTERREIFEN?

Beim Wechsel auf die Winterbereifung muss auch beim VW Golf 8 die Reifenkontrollanzeige neu angelernt werden. Wer im Winter mit Schneeketten fährt, wird eine Fehlanzeige verursachen, da durch den Einsatz der Schneeketten der Radumfang vergrößert wird. In dem Fall wird das System falsche Werte messen und eine Warnung ausgeben. Dennoch sollte man die Reifen und Felgen überprüfen, bevor man einfach die Anzeige neu anlernt.

HAT MEIN FAHRZEUG EIN DIREKTES RDKS VERBAUT?

Wenn ihr Fahrzeug in der Lage ist, einen genauen Luftdruck für jeden Reifen anzuzeigen, dann ist in der Regel ein direktes System verbaut. Direkte Systeme werden auch aktive Systeme genannt. In dem Fall misst ein RDKS-Sensor beim sich drehenden Reifen aktiv den Reifendruck sowie die Reifentemperatur. Direkt messende RKDS kommen zum Beispiel (mit wenigen Ausnahmen) bei nachfolgenden Herstellern zum Einsatz: Alfa Romeo, Aston Martin, Bentley, BMW, Dacia, Ferrari, Ford, Hyundai, Jaguar, Jeep, Lamborghini, Land Rover, Lexus, Maserati, Mercedes-Benz, Mini, Mitsubishi, Nissan, Porsche, Renault, smart, SsangYong, Subaru, Suzuki, Tesla, Toyota oder Volvo. Wie erwähnt gibt es hier auch einige Ausnahmen. Der große Nachteil vom direkt messenden System: Bei einem zweiten Satz Räder müssen neue Sensoren angeschafft werden. 

Über die Funktionsweisen vom RDKS gehen wir demnächst auch noch in unserem Reifen & Felgen ABC ein.

FASSEN WIR KURZ ZUSAMMEN: 

Direkt messende RDKS kommen in einer Vielzahl von Automobilen zum Einsatz. Temperatur- und Drucksensoren im Rad können alle relevanten Informationen messen und direkt ans Fahrzeug übertragen. Die direkten Systeme sind sehr genau und können bereits kleinste Abweichungen frühzeitig erfassen und den Fahrer warnen.

Indirekte Systeme erfassen die relevanten Informationen nicht direkt, sondern ermitteln nur Abweichungen der einzelnen Räder zueinander. Ein potenzieller Luftdruckverlust wird also nicht gemessen, sondern errechnet. Als Grundlage dafür dient der Abrollradius des Reifens. Das System nutzt dafür die Drehzahlsensoren, die ansonsten auch für das ESP oder für das ABS zum Einsatz kommen. Das System ist günstiger, da keine weiteren Sensoren zum Einsatz kommen müssen, dafür ist es im Ernstfall aber auch langsamer als ein direktes / aktives System.

Foto: © GettyGo 2020