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In unserem GETTYGO Reifen & Felgen ABC erklären wir die wichtige Begriffe rund um das Thema Reifen & Felgen: Karkasse, Kalander, korrekter Luftdruck, Kilopascal, Kautschuk…

WAS IST EINE KARKASSE?

Als Karkasse bezeichnet man den vermutlich wichtigsten Festigkeitsträger des Reifens. Die sogenannte Karkasse wird durch den Gürtel und Laufstreifen ergänzt. In der Regel bestehen Karkassen aus gummiummantelten Textilseilen. Zur Herstellung von Karkassen verwendet man Kunstfasern, zum Einsatz kommen Nylon oder Rayon.

WAS MACHT EIN KALANDER?

Bei der Reifenherstellung gibt es viele spezielle Maschinen, so auch den Kalander. Bei dieser Maschine wird die Textilcord-Einlage mit einer Mischungsschicht ummantelt. Der Vorgang sorgt dafür, dass der Fadenverlauf später im Reifen radial verläuft. 
Der Begriff Kalander stammt aus dem Französischen. Das Wort „calandre“ bedeutet Rolle. Sprechen wir über den Kalander bei der Reifenproduktion, meinen wir ein spezielles System aus diversen Walzen / Rollen.

Die Walzen / Rollen sind poliert und können auch temperiert werden. In der Reifenproduktion werden Fasern aus Stahlgewebe sowie Textil verarbeitet. Durch den Kalander erfolgt die Beschichtung mit Kautschuk, damit das Textil- oder das Stahlgewebe weiterverwendet werden kann, denn ansonsten könnten sich die Fasern nicht mit den anderen Teilen des Reifens verbinden.

Bei der Reifenproduktion gibt es aber nicht nur die Beschichtungskalander sondern auch Schmelzkalander, die vor allem bei der Verarbeitung von Gummi eingesetzt wird. Arbeitet der Kalander optimal, dann bringt er neben einem hohen Durchsatz auch geringe Toleranzen mit sich. Toleranzen bei Gewicht und Dimensionen dürfen bei der Reifenproduktion nicht auftreten.

GESCHWINDKEITSINDEX „K“

Die Geschwindigkeitskennzeichnung gibt in verschlüsselter Form die Reifenhöchstgeschwindigkeit an. Beim Speedindex „K“ darf man mit dem Reifen höchstens 110 km/h schnell unterwegs sein.

WAS IST DER KRAFTSCHLUSSBEIWERT?

Der Kraftschlussbeiwert wird auch Reibbeiwert genannt. Darunter versteht man die Rauheit von verschiedenen Materialen. Der Reifen und die Straße, der Reifen auf Sand, der Reifen auf Eis, der Reifen auf Schnee. Ein niedriger Kraftschlussbeiwert wird für glatte und rutschige Materialpaarungen verwendet, je höher der Kraftschlussbeiwert, der mit dem griechischen Buchstaben µ bezeichnet wird, desto höher sind die Reibungskräfte.

DER KORREKTE LUFTDRUCK IST WICHTIG!

Korrekt! Ein schönes Wort aus dem Lateinischen! Ist etwas korrekt, dann ist dieses entweder verbessert, berichtigt oder fehlerfrei. Ein korrekter Luftdruck ist wichtig, denn nur mit einem richtig eingestellten Luftdruck kann der Reifen sein volles Leistungsspektrum entfalten. Man sollte alle 14 Tage den Luftdruck an kalten Reifen überprüfen. Das liegt daran, dass sich die Reifen während der Fahrt erwärmen. Warme Luft dehnt sich aus, der Luftdruck im Reifen steigt. Aus dem Grund misst man den Luftdruck stets bei kalten Reifen.


Der Reifendruck wird in der Einheit „bar“ angegeben. Der Luftdruck muss gemäß den Herstellervorgaben angepasst werden. Ein falscher Reifendruck erhöht nicht nur den Verschleiß sondern senkt auch die Fahrstabilität des Fahrzeuges. Aus diesem Grund sind auch Reifendruckkontrollsysteme (RDKS) seit dem 01.11.2014 Pflicht für alle Neufahrzeuge in der EU.

WIEVIEL KPA SIND EIN BAR?

Neben „bar“ gibt es noch die Maßangabe Kilopascal (kPa).

Diese Maßangabe wird seit dem Jahr 2012, zumindest in Europa, ebenfalls genutzt. 100 kPa sind 1 bar. In den USA nutzt man die Maßeinheit pound per square inch. 14,5 psi sind umgerechnet 1 bar.

Ein erhöhter Reifendruck sorgt zwar für einen niedrigeren Rollwiderstand und senkt damit auch den Treibstoffverbrauch, sorgt allerdings somit unter Umständen für eine schlechtere Traktion und Fahrstabilität.

WAS IST KAUTSCHUK?

Naturkautschuk, früher einfach Kautschuk genannt, wird auch als Gummi elasticum oder Resina elastica bezeichnet. Kautschuk ist nichts anderes als eine Sammelbezeichnung für natürliche oder synthetisch hergestellte Stoffe, die bei Raumtemperatur gummielastische Eigenschaften besitzen. So werden z.B. Autoreifen, Dichtungen, Luftballons, Handschuhe, oder Schläuche aus Gummi hergestellt. 

Obwohl Naturkautschuk immer noch wichtig ist, spielt der synthetische Kautschuk in der Reifenproduktion mittlerweile die Hauptrolle. Bei der synthetischen Herstellung lassen sich die Stoffe exakt auf die Wünsche der Reifenhersteller anpassen und es gibt keine Verunreinigungen des Rohstoffes. Erst durch die Vulkanisierung wird aus einem Kautschukartikel auch ein stabiles und nutzbares Produkt.

WAS FÜR KRÄFTE WIRKEN AUF DIE REIFEN? 

Das Kräftespiel zwischen den Reifen und der Fahrbahn ist pure Physik und die physikalischen Grenzen sind oft das Hauptproblem. Die Reifen müssen diverse Kräfte aus- und standhalten. Seitenkräfte in Kurven, Beschleunigungs- und Bremskräfte und dann noch die Fliehkräfte. Aus dem Grund ist es auch wichtig, dass die Räder perfekt ausgewuchtet sind. Eine kleine Unwucht kann dafür sorgen, dass auf die Bauteile der Radaufhängung bei größeren Geschwindigkeit sehr große Kräfte wirken. Diese zusätzliche Belastung erhöht den Verschleiß.