6:48,047 Minuten mit einem serienmäßigen Straßenfahrzeug. Wir zeigen was verändert bzw. eingestellt wurde!
Warum gibt es zwei unterschiedliche Rekord-Zeiten auf der Nordschleife?
Menschen lieben Rekorde und sportliche Duelle gegen die Zeit. Die Nürburgring-Nordschleife gilt nicht unbegründet als die schwierigste Rennstrecke der Welt. Schließlich muss man hier die grüne Hölle bezwingen. Im Mai 1983 stellte Stefan Bellof im Porsche 956 den immer noch bestehenden Rekord von 6:11.13 Minuten auf und wurde somit zur Legende, aber aus Marketing-Gründen macht die Zeiten-Hatz natürlich auch weiterhin Sinn.
Seit 1997 gilt die 20,6 Kilometer lange Runde als das Maß der Dinge. Historisch begründet wurde die kurze Gerade an der Tribüne T13 ‑ von dem Abzweig aus der Nordschleife zur Grand-Prix-Strecke bis zur Ausfahrt der Grand-Prix-Strecke auf die Nordschleife ‑ nicht in die Zeitmessung mit einbezogen. Die Startlinie liegt daher in nördlicher Richtung am Ende der Tribüne T13, die Ziellinie dagegen in südlicher Richtung am Anfang der Tribüne T13. Somit wird nach dem fliegenden Start keine vollständige Runde gemessen. Die gesamte Streckenlänge beträgt 20,6 Kilometer.
Im Jahr 2019 kam die „Nürburgring“-Runde hinzu. Sie wurde von der Betreibergesellschaft eingeführt und ist 232 Meter länger, denn: Start- und Ziellinie sind hier identisch, ebenfalls am Streckenabschnitt T13, es wird also eine volle Nordschleifen-Runde von 20,832 Kilometern mit fliegendem Start gefahren und gemessen.
Wie werden die Rekordzeiten gemessen?
Für die Anerkennung beider Rekordzeiten sind zahlreiche Voraussetzungen zu erfüllen: Neben einer Zeitnahme mit geeichter Lichtschrankentechnik werden offizielle Rekordversuche sowie Versuche zur Erzielung einer Rundenzeit immer notariell begleitet. Neben der Überwachung der Zeitnahme erfolgt eine Abnahme der Fahrzeuge.
Lange Geschichte, kurzes Ende. Maro Engel hat mit seinem 730 PS starken Mercedes-AMG GT Black Series einen neuen Rekord aufgestellt. 6:48,047 Minuten mit einem serienmäßigen Straßenfahrzeug. Der AMG GT Black Series beschleunigt innerhalb von 3,2 Sekunden auf Tempo 100 und ist bis zu 325 km/h schnell. Mit Geschwindigkeiten bis nahezu 270 km/h im Streckenbereich Kesselchen oder mit deutlich über 300 km/h auf der Döttinger Höhe ist der AMG GT Black Series sogar deutlich schneller unterwegs als manch GT3-Rennfahrzeug.
Mit einer offiziell gemessenen und notariell beglaubigten Zeit von 6:43.616 min für die 20,6 Kilometer lange Strecke und 6:48.047 min für die 20,832 Kilometer lange Gesamtstrecke ist der Sportwagen von Mercedes-AMG in der Spitzengruppe der Kategorie „Sportwagen“ mit Straßenzulassung platziert und die Nummer eins bei den vollkommen serienmäßigen, nicht nachträglich modifizierten Modellen.
Was wurde am Fahrzeug verändert bzw. eingestellt um den Rekord zu brechen?
Der Frontsplitter aus Sicht-Carbon wurde in Stellung „Race“ ausgezogen, das untere sowie obere Flügelblatt des Heckspoilers war jeweils in mittlerer Position justiert. Das einstellbare AMG Gewindefahrwerk wurde vorne um fünf und hinten um drei Millimeter abgesenkt, um den Venturi-Effekt des Frontdiffusors weiter zu verstärken. Der Sturz war auf die maximal möglichen Werte von minus 3,8 Grad an der Vorderachse und minus 3,0 Grad hinten eingestellt. Bei den einstellbaren Querstabilisatoren entschied man sich für die jeweils härteste der drei möglichen Einstellungen und die neunstufige AMG Traktionskontrolle regelte der Rennfahrer je nach Streckenabschnitt zwischen den Stellungen sechs und sieben ein.
Auch die Reifen sind wichtig für einen Rekord!
Wir als Reifengrößhändler wissen natürlich, dass die Reifen einen ganz besonders hohen Anteil an diesem Rekord haben. Die Reifen sind ja schließlich die einzige Schnittstelle zwischen Fahrzeug und Fahrbahn.
Der Mercedes-AMG GT Black Series rollt auf MICHELIN Pilot Sport Cup 2 R MO mit der „soft compound“ Mischung.
Die Reifen wurden speziell für den Top-Sportler der AMG GT-Baureihe entwickelt. Eine AMG Keramik Hochleistungs-Verbundbremsanlage und das werksseitig angebotene Track Package mit Überrollschutzsystem und Vierpunkt-Sicherheitsgurten sorgte für die Sicherheit bei dieser Rekord-Fahrt.
Fotos: © Mercedes-AMG 2020